Von Geburt an ist eine beständige Bezugsperson für Kinder unerlässlich, denn nur durch verlässlichen, fürsorglichen, respektvollen und liebevollen Umgang hat das Kind die Möglichkeit Urvertrauen zu entwickeln.
Fühlt sich ein Kind sicher und geborgen, kann es sein Umfeld erkunden und aus seinem inneren Antrieb heraus, lernen und entwickeln.
Im ersten Lebensjahr beginnt das Kind sich an wenige Personen zu binden. Bereits ein 7 Monate altes Kind beginnt, bevorzugt den Kontakt zu seinen Bezugspersonen zu suchen und Blick- und Körperkontakt zu ihnen herzustellen. Das Kind entwickelt ein Bindungsmuster, welches sich besonders bei Trennungen von Bezugspersonen zeigt.
Die Eltern-Kind-Bindung, die sich in den ersten Lebensjahren entwickelt, ist von entscheidender Bedeutung und bildet auch die Basis für weitere enge Beziehungen zu anderen Erwachsenen und gleichaltrigen Kindern.
Die emotionale Verbindung zwischen den ersten Bezugspersonen, meist Mutter und Vater, ist einzigartig und kann nicht durch andere Bezugspersonen ausgetauscht werden.
Auch im Kinderhaus braucht das Kind eine beständige Bezugsperson. Deshalb ist gerade zu Beginn des Kinderhausbesuches eine fachlich kompetente und fürsorgliche Begleitung des Ablöseprozesses wichtig, um eine Beziehung zum Kind aufzubauen.
Die aktuelle Bindungsforschung geht davon aus, dass auch pädagogische Fachkräfte weitere wichtige Bezugspersonen für das Kind werden, denn durch eine regelmäßige und zuverlässige Betreuung, durch vertraute Erzieher, wird eine emotionale Basis für das Kind geschaffen, die dem Kind in schwierigen Situationen die nötige Sicherheit bietet.