Um die Entwicklung des Kindes optimal zu fördern, wird das Kind – sein Verhalten, seine Arbeit mit dem Montessori-Material, seine Bewegungsentwicklung, seine Sprachentwicklung – durch die Erzieher_innen fortlaufend und intensiv beobachtet. Diese Beobachtungen sind Grundlage für individuelle Förderschritte, die in der Bildungsdokumentation festgehalten werden und dann die Grundlage für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern bilden.

Nur mit der intensiven Beobachtung durch die Erzieher_innen kann die vorbereitete Umgebung für das Kind richtig gestaltet werden und dies ist die Voraussetzung dafür, dass sich das Kind in der freien Wahl der Tätigkeit seinem eigenen Bauplan gemäß entwickelt.

Portfolios dokumentieren den ganz individuellen Weg der Entwicklung sowie des Lernens und verdeutlichen fortlaufend die Kompetenzen des Kindes.

Bereits Maria Montessori erkannte, dass die Sprache der „Schlüssel zur Welt“ ist.

Wer über eine gute Sprachentwicklung und eine großen Wortschatz verfügt, dem fällt es leichter sich andere Bildungsbereiche zu erschließen.

Aus diesem Grund ist es uns sehr wichtig, die vorbereitende Umgebung im Kinderhaus so zu gestalten, dass die Kinder zum Sprechen angeregt werden.

Das bietet uns die Möglichkeit, die Umgebung jederzeit nach den aktuellen Interessen, Bedürfnissen und Kompetenzen der Kinder umzugestalten und so die alltagsintegrierte Sprachförderung für jedes Kind zu optimieren.

Das Kind muss sich in der Umgebung und bei der pädagogischen Fachkraft geborgen fühlen, damit eine ideale Atmosphäre geschaffen ist, in der es sich sicher fühlt und seine Freude am Sprechen ausleben kann.

Wenn das Kind erlebt, dass das, was es sagt, wertgeschätzt wird, wird es ermutigt auch neues auszuprobieren.

Um die Fortschritte jedes einzelnen Kindes zu dokumentieren und unsere Sprachangebote gezielter zu reflektieren, nutzen wir im Kinderhaus das BaSik- Model (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen).

Diese Dokumentationsbögen werden jährlich für jedes Kind ausgefüllt und mit den Eltern in Einzelgesprächen besprochen.

Das Anderssein der anderen als Bereicherung des eigenen Seins begreifen;

sich verstehen, sich verständigen, miteinander vertraut werden,

darin liegt die Zukunft der Menschheit. (Rolf Niemann)

Grundgedanke der interkulturellen Erziehung im Elementarbereich ist der, dass alle Kinder auf ein Leben in einer heterogenen Gesellschaft vorbereitet werden. Daraus folgt, dass auch deutsche Kinder Adressaten solch eines Ansatzes sind. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das gemeinsame Bemühen um ein friedvolles Zusammenleben in der Kinderhausgruppe, geprägt von Akzeptanz und Respekt allen anderen Kindern gegenüber.

Um dieses leisten zu können, muss interkulturelle Pädagogik als durchgängiges pädagogisches Prinzip verstanden werden; einzelne punktuelle Aktionen (z.B. ein marokkanisches Essen, ein türkischer Tanz oder ein russisches Lied) machen noch keine interkulturelle pädagogische Arbeit aus.

Bedürfnisse, Gewohnheiten, Traditionen und Rituale, Normen und Werte einheimischer und zugewanderter Familien sollen durchgängig in allen Bereichen des Kinderhauslebens mit einbezogen werden.

Jedes Kind soll die Chance haben, sich in den Räumen und in den Angeboten wiederfinden zu können, wie z.B. die Gestaltung der „Rollenspielecke“ mit Puppen verschiedener Haut- und Haarfarben. Wichtige Elemente können auch Alltagsgegenstände der verschiedensten Herkunftsländer sein. Für Kinder, die im Spiel die Welt für sich erschließen und sie dabei immer wieder neu konstruieren, ist es wichtig, dafür auch Gegenstände der eigenen Familienkultur vorfinden zu können. Auch für die deutschen Kinder ohne Migrationserfahrungen in der Familie ergeben sich Chancen, Neues und noch Unbekanntes vorurteilsfrei kennen zu lernen und diese Erfahrungen in zukünftige Konstruktionen ihrer Lebenswelt einbauen zu können

Für manche Kinder ist es ein „Kulturschock“, aus dem häuslichen Umfeld heraus in die Einrichtung  zu wechseln:

Ein Schwall fremder Stimmen bricht über sie herein, Erwachsene blicken auf sie herab, die sie nicht verstehen. In den ersten Tagen des Kinderhausbesuches ist deshalb eine aufmerksame Beobachtung und Begleitung durch eine verlässliche Bezugsperson besonders wichtig.

Hilfreich sind auch Patenschaften durch ältere Kinder mit sprachlichen Kompetenzen in der jeweiligen Herkunftsspräche. In dieser Zeit der Eingewöhnung, in eine neue Sprachwelt, ist eine positive Gestaltung der Beziehungsebene- eine sichere Bindung- eine grundlegende Aufgabe der Erzieherin im Kinderhaus.